Am 27. Februar öffnete das KI-Fortschrittszentrum mit dem Open Lab Day seine Türen für alle Interessierten im Bereich Künstliche Intelligenz für Produktion und Dienstleistung. Über 100 Besucherinnen und Besucher erkundeten unsere Labors und Versuchsfelder beim Fraunhofer IPA und Fraunhofer IAO, erlebten live Beispielanwendungen von KI und tauschten sich persönlich mit unseren Fachleuten zu den Demonstratoren und Fördermöglichkeiten aus.

Führungen zu den Demonstratoren des Fraunhofer IPA und IAO.
Austausch in der Expert-Session.
Einführung und Begrüßung durch KI-FZ Leiter Werner Kraus.

Zu den gezeigten Exponaten rund um Kognitive Robotik und KI-basierte Bildverarbeitung gehörten die folgenden Entwicklungen:

  • Industrielle Demontage von Batteriemodulen und E-Motoren: Mithilfe neuer Technologien wie einer KI-basierten Bildverarbeitung und speziellen Roboterwerkzeugen wird es möglich, ausgediente Autobatterien automatisiert sortenrein zu demontieren und somit eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren.
  • Bin Packing: Dieses Robotersystem ermöglicht das geordnete und platzsparende Einpacken von Objekten, auch ohne dass diese vorab eingelernt wurden.
  • Schweiß-Cobot: Dank einer sensorbasierten Anwendung reduzieren sich Programmieraufwände erheblich und machen Schweiß-Cobots auch für kleine Losgrößen wirtschaftlich nutzbar.
  • Bildsimulator: Hierbei werden synthetische Daten erzeugt, um ein neuronales Netz anhand eines realistischen Datensatzes mit guten und defekten Bauteilen trainieren zu können, ohne diese defekten Bauteile tatsächlich vorhalten zu müssen.
  • Explainable AI - xAI: Beschäftigt sich mit der Black-Box-Problematik von KI-Systemen und berechnet die wesentlichen Bildbereiche oder Merkmale, die für die Entscheidung maßgeblich sind. Die Nachvollziehbarkeit von KI-Entscheidungen wird gesteigert und Fehler im KI-System werden aufgedeckt.
  • Extended Reality - XR: Aus einer Desktop Simulation wird eine virtuelle Begehbarkeit von Roboterzellen ermöglicht, die interaktiv erlebbar sind. Dadurch wird eine Validierung und Anpassung in der realen Umgebung möglich. Ziel ist es, die Inbetriebnahme, Inspektion und Wartung für Unternehmen zu erleichtern. 
  • Aktivitätserkennung: Die Verwendung von Aktivitätserkennung ermöglicht die Erstellung eines Ablaufplans der Montage durch die Beobachtung eines Experten. Der Werker kann anhand dieses Plans durch den Montageprozess geführt werden. Dies ermöglicht ein schnelleres Einlernen der Mitarbeiter und die Reduktion von Fehlern. 

Die Exponate rund um KI für die Dienstleistungswirtschaft waren die folgenden:

  • SchrauberCase: Ein Human-Machine Interface (HMI) zur Kommunikation zwischen KI-unterstütztem System und Werker, das zur Transparenz und Aufklärung über das KI-System beiträgt. Schraubvorgänge können bspw. protokolliert und verbessert werden sowie die Arbeitsplatzergonomie optimiert werden. 
  • Risiken und deren Absicherung im KI-Engineering:  Ein umfassender »Leitfaden zur Durchführung von KI-Projekten« und Karten-basierter Ansatz zur Absicherung von KI-Systemen. 
  • Aikido – Textanalyse mit Generativer KI zur flexiblen automatisierten Analyse von komplexen Dokumenten: »Aikido« ermöglicht Sachbearbeitern, innerhalb kürzester Zeit die wichtigsten Kerninformationen in unstrukturierten Textdokumenten zu identifizieren und diese zur Weiterverwendung aufzubereiten.
  • Persönlicher digitaler Assistent: DafNe ist ein digitaler Außendienstassistent für Nebenzeitoptimierung. Er ermöglicht bspw. die sprachgesteuerte Nachbereitung von Kundenterminen oder die automatische Erkennung von Folgeaktivitäten aus aufgezeichneten Protokollen.
  • Generative KI im Innovationsprozess: Der aideation-Assistent unterstützt durch generative KI die kritische frühe Phase der Ideenfindung und Bewertung. Die KI nimmt dabei verschiedene Rollen ein und kann bzgl. Kompetenz konfiguriert werden.
  • Brain-Computer Interaction und Anwendungen für die Mensch-KI-Interaktion: Sie ermöglichen die Entwicklung zukünftiger menschzentrierter Assistenzsysteme auf der Basis eines Brain Computer  Interface, das in Echtzeit neurophysiologische Maße während der Interaktion mit einem technischen System erfasst.

Nach den Führungen gab es die Möglichkeit, sich mit den Fraunhofer-Expertinnen und -Experten über die Demonstratoren auszutauschen und Fragen zu den Bewerbungsmodalitäten für den KI-Einstieg zu stellen. Hierfür bietet das KI-Fortschrittszentrum dank der Förderung durch das baden-württembergische Wirtschaftsministerium das Projektformat zur Ideenfindung »AI Explorer« sowie das Format zur Prüfung einer schon vorhandenen Idee »Quick Check«. Nach der Mittagspause präsentierten Forschende des Fraunhofer IPA und IAO zusätzlich Expertenvorträge zum Thema Generative KI.