Automated Dispatch Planning

Quick Check

Ausgangssituation

In der Versandlogistik der Bosch Produktionswerke und Logistikzentren sind Flächen begrenzt und müssen daher möglichst effizient genutzt werden. Unterschiedliche Auslagerungs- und Bereitstellungsprozesse greifen dabei ineinander und spielen für eine zuverlässige Planung eine Rolle. Abhängig vom Abholverhalten der Spediteure kann es zu Engpässen bei Flächen und Ressourcen kommen. Bisher erfolgt eine Planung der Reihenfolge der Auslagerungen in festen Zeitintervallen, die nur bedingt auf die aktuelle Auftragslage Bezug nimmt. In einem Site-Visit im Produktionswerk Blaichach wurden die Planung und der Betrieb vor Ort begutachtet. Es erfolgte eine gemeinsame Zieldefinition und Priorisierung der KI-Einsatzszenarien.

 

Lösungsidee

Es sollten Möglichkeiten geschaffen werden, Planungszeitfenster kontinuierlich zu aktualisieren. Dies kann zu jeder Zeit eine möglichst effiziente und auf die Auftragslage abgestimmte Nutzung verfügbarer Ressourcen wie Flächen oder Personal ermöglichen. Zeitplanungsalgorithmen, wie z.B. aus dem Bereich der genetischen Algorithmen oder aus dem Constraint Programming, stellen vielversprechende Möglichkeiten einer Umsetzung dar.

© Fraunhofer IAO
Recherche zu möglichen Algorithmen zur automatisierten Planung der Auslagerungen.

Nutzen

Im Rahmen des Quick Checks wurden die Voraussetzungen für eine KI-unterstützte, vorausschauende Versandplanung geschaffen. Diese erlaubt es, zukünftig optimal anhand der aktuellen Auftragssituation und Auslastung planen zu können.

 

Umsetzung der KI-Applikation

Daten aus verschiedenen internen Datenquellen wurden angebunden und integriert, um relevante Informationen im Planungsprozess zusammenzuführen. Da einige Prozessinformationen noch nicht vollständig verfügbar sind, wurde ein Konzept ausgearbeitet, um wichtige Prozessparameter heuristisch durch Expertenwissen einzubeziehen. Analyse- und Verarbeitungsskripte ermöglichten die Anbindung, Exploration und Darstellung relevanter Daten. In Visualisierungen konnten Muster zum Abholverhalten von Speditionen sowie eine Verteilung der Bearbeitungszeiten in Unterprozessen identifiziert werden. Diese wiesen auf ein hohes Automatisierungs-potenzial hin. Darüber hinaus wurden Algorithmen zur automatisierten Planung der Auslagerungen identifiziert und einander gegenübergestellt.

Partnerunternehmen

»Für die Belieferung unserer Kunden spielt die Versandplanung eine entscheidende Rolle. Die Kooperation mit Fraunhofer im Rahmen des Quick Checks hat uns vielversprechende Ansätze zur Automatisierung der Planung und zum Einsatz von KI aufgezeigt.«

- Angela Schulte, Process Manager Shipping Robert Bosch GmbH