KI-basierte Bewertung von Rückgaben bei der Vermietung von Wertgegenständen

Quick Check

Ausgangssituation

Durch die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung unseres Alltags und dem zunehmenden Bestreben nach Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz werden Sharing Economy Modelle zunehmend relevant. Im Rahmen der Sharing Economy und speziell bei der Vermietung von Wertgegenständen ist die effiziente Überprüfung der Rückgabe auf Vollständigkeit, Zustand (Sauberkeit, Schäden, usw.) und Funktion von großer Bedeutung. Eine Herausforderung hierbei besteht insbesondere in der Minimierung von manuellen Prüfungen, da diese zeit- und kostenintensiv sind. Zusätzlich soll der Rückgabeprozess für die Nutzer des Sharing Economy Angebotes möglichst komfortabel angelegt sein, um eine hohe Akzeptanz solcher Modelle zu erzielen. In diesem Quick Check wird die Automatisierung des Rückgabeprozesses von elektrischen Bau- und Gartengeräten betrachtet. Hierbei liegt ein besonderer Fokus auf der Vollständigkeit, z.B. Ladegeräte, Akkus, Handbücher, etc.

Lösungsidee

Für die automatisierte Rückgabe der ausgeliehenen Gegenstände auf Basis von Bilddaten wurden zunächst unterschiedliche Konzepte erarbeitet und miteinander verglichen. Hierbei soll ein möglichst großer Nutzen aus KI-basierten Verfahren gewonnen werden, jedoch gleichzeitig auf eine große Akzeptanz der Anwender geachtet werden. Es wurde ein Ansatz entwickelt, bei dem die Endkunden oder Betreiber (Nutzer) bei der Rückgabe ein Bild der ausgeliehenen Gegenstände aufnehmen. In diesem Bild wird die Rückgabe automatisch KI-basiert bewertet und der Betreiber erhält Feedback, ob die Rückgabe erfolgreich war. Die KI soll für den Betreiber entscheiden, ob dieser das Gerät erneut überprüfen und ggf. instand setzten/ reinigen muss. Für das Training der KI-Modelle können die Nutzer zu Beginn die KI-basierte Vollständigkeitsuntersuchung korrigieren. Diese Korrektur fließ in das Training ein, sodass sukzessive ein zuverlässiges Modell entsteht.

© Frederik Seiler, Fraunhofer IPA
Ausschnitt des erarbeiteten Konzeptes

Nutzen

Mieten und Teilen trägt durch die Mehrfachverwendung von Produkten neben dem Produktnutzen (Profiprodukte) auch zum Umweltschutz und zur Müllvermeidung bei. Für eine gute Akzeptanz solcher Systeme sind geringe Gebühren und eine hohe Benutzerfreundlichkeit von großer Bedeutung. Durch einen hohen Automatisierungsgrad bei der Rückgabe in der Sharing Economy können Kosten eingespart werden, da die manuelle Zeit für eine Rückgabe signifikant reduziert werden kann. Weiterhin kann der Prozess für die Anwender durch die KI-basierte Bildauswertung komfortabel gestaltet werden. Somit kann durch die automatisierte Bildauswertung ein effizienter Vermietprozess unterstützt werden.

Umsetzung der KI-Applikation

Die Überprüfung der Rückgabe auf Vollständigkeit, Zustand und Funktion erfolgt mit Hilfe eines neuronalen Netzes anhand der Bilder, die von den Endkunden oder Betreiber bei der Rückgabe aufgenommen werden. Hierfür wurde ein Netzwerk für die Objekterkennung an die Aufgabenstellung der Vollständigkeitsuntersuchung angepasst. Im Vergleich zur Objekterkennung ist die genaue Größe der detektierten Objekte irrelevant, sondern der Fokus liegt auf der Entscheidung, ob ein gesuchtes Objekt im Bild enthalten ist. Die im Bild detektierten Objekte werden mit der Datenbank der verliehenen Objekte abgeglichen und fehlende Objekte identifiziert.

Projektpartner

»Um den manuellen Aufwand im Vermietprozess signifikant zu reduzieren, spielt für uns die automatisierte Bewertung von Vollständigkeit und Zustand bei der Rückgabe von Produkten eine zentrale Rolle. Durch den Quick Check konnten wir verschiedene KI basierte Ansätze analysieren und mit der vielversprechendsten Lösung einen Prototyp aufbauen. Wir sehen nun, dass hier viel Potential gehoben werden kann und bedanken uns beim Team des Fraunhofer IPA!«

Edgar Müller, Geschäftsführer Akkurent GmbH